
In der modernen Pferdehaltung haben sich Bodenlösungen erheblich weiterentwickelt. Während über Jahrzehnte hinweg vorrangig natürliche Einstreu wie Stroh oder Späne zur Auskleidung von Pferdeboxen und Stallgassen verwendet wurde, halten heute zunehmend technische Alternativen Einzug, die sowohl hygienische als auch ökonomische Vorteile versprechen. Stallmatten übernehmen dabei eine zentrale Rolle. Sie dienen nicht nur der Auspolsterung harter Böden, sondern tragen zur Gesunderhaltung der Pferde bei und unterstützen ein hygienisch kontrolliertes Stallklima.
In der praktischen Anwendung unterscheidet man zwischen wasserdurchlässigen und wasserundurchlässigen Varianten. Letztere verhindern, dass Flüssigkeit durch den Boden abläuft, wodurch regelmäßiges Entfernen von Nässe notwendig ist. Wasserdurchlässige Modelle hingegen lassen Urin und Reinigungswasser abfließen, sofern ein entsprechend funktionaler Unterbau vorhanden ist – eine Lösung, die in vielen Haltungsformen klare Vorteile mit sich bringt.
Beschaffenheit und Aufbau: Was macht eine Stallmatte aus Gummigranulat besonders?
Stallmatten aus Gummigranulat bestehen zumeist aus recycelten Materialien wie Altreifen. Das Gummigranulat wird unter hohem Druck zu festen Platten oder Bahnen verpresst, wobei eine offenporige Struktur entsteht. Diese Beschaffenheit ist entscheidend für die Drainagefähigkeit solcher Matten. Das Material ist elastisch, robust und mechanisch belastbar – Eigenschaften, die im Stallalltag essenziell sind.
Im Vergleich zur klassischen Gummimatte für den Stall, die in der Regel aus Vollgummi besteht, ist eine Stallmatte aus Gummigranulat leichter und häufig wasserdurchlässig. Letzteres bedeutet, dass Flüssigkeiten nicht auf der Oberfläche verbleiben, sondern durch die Matte hindurch in den darunterliegenden Boden abgeleitet werden können. Diese Eigenschaft ist insbesondere in feuchten Stallbereichen ein bedeutender hygienischer Vorteil.
Praxisnahe Vorteile im Überblick
Reduzierter Verbrauch von Einstreu
Ein zentrales Argument für den Einsatz einer wasserdurchlässigen Stallmatte ist der deutlich geringere Bedarf an Einstreu. Da die Matte selbst für einen weichen und trittsicheren Untergrund sorgt, muss nur noch dort eingestreut werden, wo es wirklich erforderlich ist – in der Regel im Bereich des Pferdeharns. Das spart Material, Lagerfläche und Entsorgungskosten. Gerade in größeren Betrieben kann dies zu erheblichen Einsparungen führen.
Minimierter Reinigungsaufwand
Die wasserdurchlässige Struktur trägt dazu bei, dass Flüssigkeiten nicht auf der Oberfläche verbleiben, sondern schnell abfließen. Dadurch trocknet die Bodenfläche rascher ab, was die Bildung von Ammoniak und schädlichen Keimen reduziert. Auch das tägliche Ausmisten gestaltet sich einfacher, da sich feste Bestandteile besser von der Oberfläche entfernen lassen.
Erhöhte Hygiene und Tiergesundheit
Trockene Böden bedeuten nicht nur weniger Geruchsbelastung, sondern auch ein geringeres Risiko für Haut- und Hufkrankheiten. Eine fachgerecht verlegte Stallmatte aus Gummigranulat kann die Entstehung von Mauke, Strahlfäule und Hufrehe deutlich reduzieren. Besonders bei empfindlichen Pferden mit Neigung zu Atemwegsproblemen ist die trockene, staubarme Umgebung vorteilhaft.
Verbesserte Rutschfestigkeit und Trittsicherheit
Die Oberflächenstruktur einer hochwertigen Stallmatte aus Gummi ist so gestaltet, dass sie auch bei Nässe rutschhemmend bleibt. Gerade auf Waschplätzen, in Paddocks oder in Stallgassen ist dies ein bedeutender Sicherheitsaspekt. Pferde können sich frei bewegen, ohne auszurutschen – was besonders in Führanlagen und Laufställen relevant ist.
Schonung von Gelenken und Sehnen
Die Elastizität der Matten schont die Gliedmaßen der Tiere. Das weiche Material dämpft Bewegungsimpulse ab und beugt Druckstellen sowie vorzeitiger Gelenkbelastung vor. Dies wirkt sich insbesondere bei älteren Pferden, bei sportlich stark belasteten Tieren oder in Genesungsphasen positiv aus. Eine gut gewählte Stallmatte für das Pferd verbessert somit das allgemeine Wohlbefinden erheblich.
Verlegung, Pflege und Wartung
Wasserdurchlässige Stallmatten lassen sich sowohl lose verlegen als auch fixieren. In Boxen mit festem Grund und Seitenbegrenzung genügt meist eine lose Verlegung. Für offene Bereiche empfiehlt sich hingegen eine Fixierung, um ein Verrutschen zu vermeiden.
Stallmatte Meterware kann dabei passgenau auf individuelle Flächen zugeschnitten werden, während Plattenformate bei Standardboxen bevorzugt zum Einsatz kommen. Unverzichtbar ist jedoch ein tragfähiger, wasserdurchlässiger Unterbau – idealerweise aus verdichtetem Schotter oder Drainbeton. Nur so kann die Drainagefunktion voll zum Tragen kommen.
Im Alltag ist die Pflege unkompliziert: Matten regelmäßig abkehren, bei Bedarf mit Wasser reinigen. Hochdruckreiniger sollten nur vorsichtig verwendet werden, um die Struktur der Matten nicht zu beschädigen. Wichtig: Die Verwendung einer Bautenschutzmatte als Stallmatte ist kritisch zu sehen, da diese Produkte nicht für die Belastung durch Pferde ausgelegt sind und schnell rutschig oder porös werden können.
Typische Einsatzbereiche
Eine Stallmatte aus Gummigranulat ist in zahlreichen Bereichen des Pferdestalls sinnvoll einsetzbar:
- Pferdeboxen: Schonende Liegefläche, hygienisch sauber
- Offenställe: Robust gegenüber Witterung, frostsicher
- Stallgassen: Trittsicher, lärmdämmend
- Wasch- und Putzplätze: Rutschfest trotz Nässe
- Führanlagen: Verwendung höher verdichteter Modelle zur Maximierung der Langlebigkeit
Auswahlkriterien
Nicht jede Stallmatte aus Gummi ist für jeden Zweck geeignet. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale liegen in der Materialdichte, der Stärke und der Oberflächenstruktur. Für stark frequentierte Bereiche eignen sich dickere, hochverdichtete Varianten. In Boxen hingegen sollte das Augenmerk auf Elastizität und Drainagefähigkeit liegen.
Wer eine Stallmatte gebraucht erwerben möchte, sollte den Zustand kritisch beurteilen: Sind die Kanten unbeschädigt? Weist die Oberfläche noch ausreichende Griffigkeit auf? Hat sich das Material durch ständige Belastung bereits zu stark verdichtet oder ausgehärtet?
Ein weiterer Aspekt ist die Unterscheidung zwischen Gummimatten und Gummigranulatmatten. Während erstere oft als schwer, massiv und wasserabweisend gelten, überzeugen Granulatmatten durch ihr Drainageverhalten und geringeres Gewicht – ideal auch für temporäre Stalllösungen.
Typische Fehler vermeiden
In der Praxis zeigt sich, dass bestimmte Fehler immer wieder auftreten. Dazu zählen insbesondere:
- Der Einsatz falscher Materialien (z. B. Bautenschutzmatten)
- Unzureichender Unterbau, der die Drainagefunktion blockiert
- Mangelnde Pflege mit daraus resultierender Ammoniakbildung
- Verwendung beschädigter oder stark abgenutzter Matten
- Ungenaue Verlegung ohne Berücksichtigung von Gefälle und Übergängen
Ein strukturierter Einbau nach den Empfehlungen der Hersteller, idealerweise ergänzt durch fachliche Beratung, schafft eine langlebige, funktionale und tiergerechte Lösung.
Qualität und Nachhaltigkeit europäischer Produktion
Stallmatten „Made in Europe“ stehen für kontrollierte Fertigung, geprüfte Materialqualität und umweltschonende Produktionsmethoden. Durch die Nutzung recycelter Materialien wird wertvoller Rohstoff eingespart, und die hohe Lebensdauer der Matten reduziert den ökologischen Fußabdruck. Eine pflegeleichte, langlebige Gummistallmatte aus europäischer Fertigung ist somit nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch sinnvoll.
FAQ – häufige Fragen zu wasserdurchlässigen Stallmatten aus Gummigranulat
Welche Vorteile bietet eine wasserdurchlässige Stallmatte aus Gummigranulat gegenüber herkömmlicher Einstreu?
Sie reduziert den Einstreu-Bedarf, verbessert die Hygiene und ist pflegeleichter im täglichen Betrieb.
Kann eine Stallmatte aus Gummi auch im Außenbereich wie Paddocks oder Waschplätzen eingesetzt werden?
Ja, vorausgesetzt sie ist wetterfest, rutschhemmend und ausreichend dicht gepresst.
Wie erkennt man, ob eine Stallmatte gebraucht noch einsatzfähig ist?
Auf Risse, Verformungen, Materialverhärtung und abgenutzte Kanten achten.
Was sollte man bei der Verlegung einer Stallmatte Meterware beachten?
Ein gleichmäßiger, durchlässiger Untergrund sowie exakter Zuschnitt und saubere Kanten sind essenziell.
Sind Bautenschutzmatten als Stallmatte geeignet?
Nein. Sie bieten weder ausreichende Stabilität noch Trittsicherheit und sind für Tierhaltung ungeeignet.
Wie lange hält eine qualitativ hochwertige Stallmatte für Pferdeboxen?
Bei korrekter Nutzung und Pflege mehrere Jahre, in manchen Fällen über ein Jahrzehnt.
Welche Unterschiede gibt es zwischen einer Gummistallmatte und einer Stallmatte aus Gummigranulat?
Granulatmatten sind oft leichter, wasserdurchlässig und elastischer, während Gummimatten meist dichter und wasserabweisend sind.
Wie wirkt sich die Verwendung auf die Hufgesundheit und die Gelenke der Pferde aus?
Positive Effekte durch elastischen Untergrund, der Druck und Stoßbelastungen abfedert.
Muss unter einer wasserdurchlässigen Stallmatte ein spezieller Unterbau vorhanden sein?
Ja, nur so kann Flüssigkeit korrekt abgeleitet und Staunässe verhindert werden.
Wird durch die Verwendung einer solchen Matte wirklich Einstreu eingespart?
In der Praxis kann der Verbrauch deutlich gesenkt werden – bei gleicher Tiergesundheit und Hygiene.