Entscheidungshilfen für den Pferdekauf

Entscheidungshilfen für den Pferdekauf – Welches Pferd soll es sein?

Wer sich für einen Pferdekauf entschieden hat, der muss sich gewöhnlich mit jeder Menge Fragen auseinandersetzen. Soll es ein Fohlen sein, oder doch lieber ein bereits ausgebildetes Pferd? Stute, Hengst oder doch lieber ein Wallach? Wie viel darf der Neuerwerb kosten und vor allem, was möchte ich überhaupt mit dem neuen Pferd machen?

Bevor man also aktiv auf Pferdesuche geht, sollte man sich bereits im Vorfeld intensive Gedanken darüber machen, was man überhaupt sucht.

Welches Geschlecht soll das Pferd haben?

Egal ob Stute, Hengst oder Wallach. Jedes Geschlecht bringt für den Pferdekäufer sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Stuten wird beispielsweise gerne nachgesagt, sie seien, aufgrund hormoneller Schwankungen, unter Umständen zickig und demonstrieren dies gerne in der Herde und gegebenenfalls auch unter dem Reiter.

Wer jedoch mit dem Gedanken spielt, einen Hengst kaufen zu wollen, der muss sich vor dem Pferdekauf nicht nur darauf einstellen, dass dieses Pferd höchstwahrscheinlich nur isoliert, abseits eines Herdenverbandes, auf der Weide stehen kann, sondern dass hier auch immer ein hohes Maß an Konsequenz vom Besitzer gefordert ist.

Wallache sind da unter Umständen pflegeleichter. In puncto eventueller Zucht, aber aus bekannten biologischen Gründen, nicht weiter einsatzfähig.

Wie alt soll das neue Pferd sein?

Neben dem Geschlecht spielt natürlich auch das Alter eines Pferdes eine nicht unwesentliche Rolle, wenn es darum geht seine Wunschvorstellungen zu artikulieren. Im Idealfall wünschen sich die meisten Reiter ein bereits ordentlich gerittenes und ausgebildetes Pferd, das möglichst nicht älter als sechs Jahre ist, dabei aber nicht mehr als 10.000 € kosten darf.

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Die Realität sieht leider meistens anders aus, denn entweder ist das Pferd bereits angeritten und weiter ausgebildet, kostet dann aber entsprechend, oder es handelt sich um ein unter Umständen „preisgünstigeres“, dann aber rohes Pferd.

Auf jeden Fall sollten die eigenen Möglichkeiten in die Kaufentscheidung mit einfließen. Ist man bereits ein erfahrender Reiter, bzw. kann im eigenen Stall auf professionelle Hilfe zurückgreifen, dann kann man es durchaus wagen ein junges, rohes Pferd zu kaufen und weiter auszubilden. Man sollte sich jedoch darüber bewusst sein, dass normales, gewohntes „Drauflosreiten“ mit solch’ einem Pferd erstmal nicht möglich sein wird und dass man unter Umständen mit so manchen Rückschlägen zu rechnen haben wird.

Für einen weniger erfahrenen Reiter oder sogar einen Reitanfänger ist ein junges, wenig, oder gar nicht ausgebildetes Pferd, sicherlich die denkbar schlechteste Wahl. Hier sollte man immer auf ein älteres, bereits ausgebildetes und erfahrenes Pferd zurückgreifen, von dem der Reiter lernen kann.

Entscheidet man sich als weniger erfahrene Reiter, dennoch für die Anschaffung eines jungen Pferdes, dann sollte man nicht nur professionelle Hilfe für die Ausbildung des Pferdes an seiner Seite haben, sondern auch die für Beritt, Ausbildung und Unterricht entstehenden Kosten fest in den eigenen Finanzplan mit einbeziehen.

Nicht selten kann so zwar aus dem anfänglich günstigen Pferd ein teures Unterfangen werden, aber nur so lassen sich grobe Ausbildungsfehler von Anfang an vermeiden!

Wer den Pferdekauf der besonderen Art mag, der hat auch die Möglichkeit ein Fohlen zu kaufen. Allerdings weiß man hier nie, was einen später erwartet, sprich, ob sich das Fohlen in puncto Körperbau und Gangwerk eher zum Guten oder zum Schlechten entwickelt.

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Sicher ist jedoch, dass man schätzungsweise die ersten drei Jahre erst einmal finanziell investieren muss, um festzustellen, ob man zusammenpasst oder nicht. Trotz aller Risiken ist aber so mancher Reiter auf diese Weise relativ günstig zu einem späteren Spitzenpferd gekommen.

Was möchte ich mit dem Pferd machen?

Die Frage, in welchem Bereich das neue Pferd seinen späteren Einsatz finden soll, ist sicherlich eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Denn schließlich ist es ein Unterschied, ob man ein hochtalentiertes Dressurpferd für das große Viereck sucht, oder doch eher den Allrounder, mit dem man neben einer netten Dressurprüfung auch mal den einen oder anderen Sprung nehmen kann.

Zwar schließt das eine das andere nicht zwangsläufig aus, spielt aber sicherlich in Bezug auf den Kaufpreis eine nicht unwesentliche Rolle.

Aus diesem Grund sollte man im Vorfeld genau überlegen, wohin man mit dem Pferd möchte. Ob man lieber reiner Freizeitreiter bleiben möchte, oder ob sich mit einem neuen Pferd nicht vielleicht doch Turnierambitionen entwickeln könnten.

Welche Rasse und Abstammung soll mein Pferd haben?

Manche Reiter können sie herunterbeten, andere Reiter schütteln mit dem Kopf und zucken mit den Schultern, wenn sie auf die Abstammung ihres Pferdes angesprochen werden. Dabei ist ein hervorragender Stammbaum nicht zwangsläufig auch Garant für ein gutes Pferd. Für viele Züchter ist er jedoch gleichbedeutend mit einem höheren Verkaufspreis.

Ähnlich dem Autofahrer, der sein Leben lang einer bestimmten Automarke treu bleibt, gibt es aber auch unter den Reitern viele, die auf eine bestimmte Rasse, oder auf Pferde aus einem bestimmten Zuchtgebiet schwören. Frei nach dem Motto „einmal Golf immer Golf“ gilt hier dann das Motto „einmal Trakehner immer Trakehner“.

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Wichtig ist jedoch, dass man beim Pferdekauf auch bei Rasse und Abstammung nicht aus den Augen verlieren darf, was man eigentlich mit dem Pferd machen möchte. Sucht man ein Springpferd, so sollte man beispielsweise von der Abschaffung eines Friesen Abstand nehmen.

Welchen Pferdetyp suche ich?

Die einen geraten bei großrahmigen Rappen ohne jegliche Abzeichen ins Schwärmen, die anderen bevorzugen lieber den gestiefelten eleganten Typ, mit einer großen weißen Blesse. Aber ganz gleich welche Optik man bevorzugt, wichtig ist, dass der Funke, und damit auch die Begeisterung, auf den Reiter überspringt.

Dann ist es häufig auch egal, welchen Körperbau und welche Farbe das Pferd hat. Auf diese Weise sind nicht selten schon die Menschen zu einem Schimmel gekommen, die eigentlich nie einen Schimmel haben wollten.

Was darf das Pferd kosten?

Möchte man Geld für ein Pferd ausgeben, dann gibt es dafür nach oben rein theoretisch keine Grenzen. Allerdings muss man heute in Bezug auf den Preis eines Pferdes realistisch bleiben. Hat ein Pferd nicht nur eine sehr gute Abstammung, sondern auch erste Turniererfolge zu verzeichnen, dann wird man unter einem Preis von 10.000 € sicherlich nicht viel Glück haben.

Hat man diesbezüglich jedoch keine übertriebenen Vorstellungen, dann lässt sich mit einigem Suchen sicherlich auch ein passendes Pferd für den passenden Geldbeutel finden.

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