Leichttraben auf dem Pferd

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Leichttraben auf dem Pferd

In jeder Sportart sollte sich der Athlet, bevor er mit dem eigentlichen Training beginnt, einer Aufwärmphase unterziehen, in der er seinem Bewegungsapparat auf die bevorstehende Anforderung vorbereitet. Diese Regel gilt auch für den Reitsport und dort sowohl für das Pferd, als auch für den Reiter. Neben einem ausgiebigen Schrittreiten, bei dem die Muskulatur von Pferd und Reiter bereits leicht aufgewärmt wird, besteht die sogenannte Lösungsphase vor allem aus leichter Trab- und Galopparbeit. Aus diesem Grund sollte das Leichttraben die bevorzugte Trabvariante am Beginn einer jeden Reitstunde sein.

Was ist „Leichttraben“

Im Trab gibt es für den Reiter grundsätzlich zwei unterschiedliche Varianten diesen zu sitzen. Entweder der Reiter bleibt bei jedem Trabtritt mit dem Gesäß im Sattel sitzen, oder er sitzt nur jeden zweiten Trabtritt aus und erhebt sich, plump gesagt, für den dazwischen liegenden Trabtritt mit dem Gesäß aus dem Sattel, sodass sich Aufstehen und Hinsetzen mit jedem Trabtritt abwechseln. Im ersten Fall spricht der Reiter vom sogenannten „Aussitzen“.

Im zweiten Fall „trabt der Reiter leicht“ bzw. praktiziert das „Leichttraben“. Obwohl einem Reitanfänger die erste Variante zunächst als die Einfachere erscheinen mag, so ist sie tatsächlich die Schwerere, da der Reiter beim Aussitzen bereits einige Körperbeherrschung und Übung benötigt, um den Trab des Pferdes geschmeidig aussitzen zu können.

Vorteile des Leichttrabens

Das Leichttraben bietet sowohl für die Ausbildung und Aufwärmung des Reiters, als auch für die des Pferdes jede Menge Vorteile. Für den Reitanfänger ist das Leichttraben in der Regel die einfachere Variante, die Trabbewegungen mit den eigenen Bewegungsabläufen zu koordinieren. Zusätzlich dazu ist das Leichttraben für den ungeübten Reiter weniger anstrengend und ermüdet diesen nicht so schnell.

Für das Pferd steht beim Leichttraben natürlich der Gewichtsaspekt im Vordergrund, da durch das Leichttraben der Rücken des Pferdes nicht einer permanenten Gewichtsbelastung durch den Reiter ausgesetzt ist. Nicht nur für Pferde in der Lösungsphase ist die durchs Leichttraben erzielte Gewichtsreduktion von Bedeutung. Auch junge Pferde profitieren von der Entlastung, da sowohl der Rücken geschont wird, als auch ein besseres Ausbalancieren des Pferdes unter dem Reiter ermöglicht wird.

Wie funktioniert das Leichttraben?

Das Leichttraben weist tatsächlich einige Parallelen zum Tennisspielen auf. Dort hat der Spieler entweder die Möglichkeit den Ball direkt aus der Luft anzunehmen, oder er lässt ihn vor der Aufnahme einmal am Boden aufkommen. Ähnlich verhält es sich mit dem Leichttraben.

Der Reiter sitzt nicht permanent im Sattel, sondern fängt jeden zweiten Trabtritt ab, indem er sich mit den Knien und den Steigbügeln durch den Schwung des Pferdes aus dem Sattel tragen lässt. Dabei ist es wichtig, dass sich die Bewegung des Reiters ausschließlich aus dem Bewegungsablauf des Pferdes ergibt, da diese sonst steif wirken und das Pferd in seinem Bewegungsablauf behindern können.

Folgende Punkte müssen beachtet werden:

  • Der Fuß des Reiters befindet sich während des Leichttrabens unter dem Schwerpunkt des Reiters
  • Der Absatz ist der tiefste Punkt und federt die Bewegungen beim Leichttraben ab
  • Die Unterschenkel liegen ruhig am Pferdekörper und geben die vorwärtstreibende Schenkelhilfe während des Einsitzens in den Sattel. Dadurch wird das Pferd animiert unter den eigenen Schwerpunkt zu treten, was im Endeffekt dessen Durchlässigkeit verbessert.
  • Der Oberkörper bleibt aufrecht oder er kann gegebenenfalls minimal nach vorne geneigt werden.

Leichttraben auf dem richtigen oder dem falschen Fuß

Damit das Pferd in seinem Gleichgewicht nicht gestört wird, trabt der Reiter beim Reiten in der Bahn immer auf dem inwendigen Hinterfuß. Das bedeutet, der Reiter kann nicht einfach Leichttraben wie es ihm gefällt, sondern das Erheben aus dem Sattel erfolgt immer genau dann, wenn der innere Hinterfuß (der Hinterfuß, der der Bahnmitte zugewandt ist) nach vorne schwingt. Der Reiter trabt dann auf der richtigen Hand oder dem richtigen Fuß.

Aber wie erkennt man sicher, wann der innere Hinterhuf nach vorne schwingt? Da im Trab die Beinpaare immer diagonal verlaufen, also das linke Hinterbein beispielsweise zeitgleich mit dem rechten Vorderbein nach vorne schwingt, muss der Reiter während des Leichttrabens immer dann aufstehen, wenn sich die äußere Schulter des Pferdes nach vorne bewegt. Zur Überprüfung des Leichttrabens reicht es also immer die äußere Schulter des Pferdes zu beobachten.

Schwingt sie nach vorne, steht der Reiter auf. Schwingt sie nach hinten, nimmt der Reiter im Sattel Platz. Stellt der Reiter während des Leichttrabens fest, dass er auf der falschen Hand leicht trabt, so muss er zwei Trabtritte hintereinander im Sattel aussitzen, um dann im gewohnten Rhythmus fortzufahren. Der Reitlehrer kündigt dies meistens mit dem Kommando „einmal aussitzen“ an.

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